S.198
Magdeburg, 07.04.06
[…] Zurück aus Staten Island, NYC stoße ich wieder zur noch laufenden Tour. Zu Tomte zurückzukehren ist wie nach Hause zu kommen. Womit sich die Frage erübrigt was besser ist: in einem schönen Haus zu wohnen oder auf ein schönes Haus zu schauen. »Was ist passiert in den letzten zwei Wochen?«, erkundige ich mich. »Alles spitzenmäßig gelaufen, alles ausverkauft, Salzburg war das Allergrößte, die Killians spielen sich in die Herzen der Zuschauer. Sonst? Timo war total tot in München, hat sich nur für das Konzert aus dem Bett geschleppt und Gerne hat’s zerhauen. Rainer G. Ott hat seinen Part übernommen, Stimme war zweimal leicht angegrippt, sonst alles super!« Die Creative Talent Booker-Bande um Philipp zieht aus einem riesigen Karton für jeden aus der Band einen großen goldenen Rahmen. Zur Goldenen Schallplatte hat es noch nicht gereicht, aber zu einer persönlichen Auszeichnung: »Rock'n'Roll bis zum Ende! Danke für die erfolgreiche Tour im Frühjahr 2006!« steht auf goldenen Schildern unter Glas. Thees ist mehr als gerührt: »Am liebsten kuck ich mir Bilder von meiner Freundin an, aber gleich danach das hier.«
Das Tomte-Gebilde ist zwar ein schönes Haus, aber es ist auch eines ohne Privatsphäre. Wenn man weinen muss, weil einen die Gefühle übermannen, kann man es nicht verbergen. Thees findet spät in der Nacht Simons Schulter, um sie mit seinen Tränen zu nässen. Nach dem Trösten lässt Simon sich dazu hinreißen einen Elfentanz aufzuführen. Mit Klopapierfahnen in beiden Händen schwebt er von rechts nach links über den Hof zur Freude und Belustigung aller. »Wahnsinn« ist ein oft gewähltes Wort in den letzten Wochen. Es ist so schön, weil es so viele Nuancen haben kann.