Heute mal ein ganzes Kapitel S.193
Bielefeld, 10.03.06
Der Ringlochschuppen ist das modernste was man bislang an Veranstaltungsörtlichkeit gesehen hat. Fast neu, hell, nichts stinkt, nichts ist mit dummen Sprüchen dekoriert. Am Eingang finde ich sogar ein Sicherheits-Panel mit roten Lämpchen, die im Falle eines Falles anzeigen, an welcher Tür in dem großen Komplex eine Kernschmelze droht, bzw. Homer Simpson bei der Arbeit eingeschlafen ist. Dennis rennt seit Tagen mit Kopfhörern rum. Er nennt sich jetzt »Le Gabel« und komponiert elektrische Lieder an seinem Klapprechner. »Ich brauch noch Promofotos für den Sampler auf dem der Song erscheint«, meint er. Da wir eh nichts zu tun haben übernimmt Max die Regie und ich fotografiere was er anordnet. Schnell ist ein Hand- Gabelstapler gefunden. Schnell sind ein paar lustige Bilder entstanden. Ob die Qualität reicht wird sich zeigen.
Anschließend gibt es wieder mal WLAN-Party im Backstage. Fast jeder hat einen Klappcomputer vor sich aufgebaut und funkt im Internet rum. Was vor nicht allzu langer Zeit noch Ausnahme war ist mittlerweile Standard. Wir schicken uns gegenseitig Unsinn zu und schauen immer wieder das »Flatbeat«-Video von Mr.Oizo. Flat Eric ist der Coolste. Die Ludwig Erhardt-Pose mit der Wurst-Zigarre ist so köstlich.
Erstmalig wird in der Runde über die GHvC-Festivals diskutiert, die ersten Planungen laufen an. Wieviele Busse, wieviele Techniker, wer macht Zweifach- oder Dreifach-Jobs bei den vielen Schnittmengen, die es unter den GHvC-Bands gibt. Alle lachen mich aus für meine Idee, dass Simon sich für die Dauer der drei Festivals einen Fischverkaufswagen mietet. So könnte er, genau wie Helge Schneider in seinem Film »Jazzclub«, hinter dem mobilen Tresen stehen und die Kundschaft bedienen. Abends klappt er den Wagen zu, fährt zur nächsten Location. Dort geht die Klappe auf und ohne Aus- und Einräumen wäre alles perfekt für den Tag. Das wäre bestimmt ein Hit, die Leute würden es lieben. Stattdessen bekomme ich Sprüche serviert und werde verarscht. Gerne will mich ärgern: »Dein Verleger hat mich eben angerufen und wollte wissen, ob du überhaupt schon etwas geschrieben hast.« Nur weil ich diesmal ohne Aufgabe, wie das fünfte Rad am Wagen, mitfahre, heißt das doch noch lange nicht, dass ich im Kopf nicht alles mitschreibe. Simon legt nach: »Wie? Ich denke das Buch ist schon fertig.« Ich sehe Simon in die Augen und sage nach kurzem Überlegen, ob ich ihm jetzt ›the shit‹ geben soll: »Wird verlängert.« Lakonie ist mein Schwert!
Jetzt meldet sich auch noch Danny Simons: »Wenn mein Name nur einmal auftaucht..., öh, dann, dann ... dann will ich dafür Gema-Gebühren haben...« Keine Sorge. Niemand wird erwähnt, den Rest denke ich mir aus. Dass die Laune im Bus euphorisch ist, läßt sich stets daran messen, dass nachts noch gute Musik gespielt wird. Ausgewählte Hymnen der besten Bands. Heute laufen Hüsker Dü und Oasis. Die Mitfahrenden reißt es von den Sitzen. Mit weitgestreckten Armen werden die Klassiker lautlos im Stehen mitgesungen. Sich an Gemeinsamkeiten berauschen. Stadion-Atmosphäre bei 100 auf der Autobahn. Danach schläft man wie ein Baby.
Helmut Schmidt Show und Hemmoor
heute Tv
morgen in the heat:
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by hillu (15.03.12, 09:57)
Hemmoor homeward bound ist das
schön
Uhl-Vidio:
http://www.tape.tv/musikvideos/Thees-Uhlmann/Zum-Laichen-und-Sterben-ziehen-die-Lachse-den-Fluss-hinauf